Auf allen Zahnflächen, auch in den Zahnzwischenräumen, bilden sich laufend bakterielle Beläge. Werden diese nicht regelmäßig entfernt, verursachen sie eine Entzündung des Zahnfleisches. Schreitet die Entzündung in die Tiefe voran, wird der Zahnhalteapparat mit seinem Kieferknochen zerstört. Diese Form von Zahnfleischerkrankung heißt Parodontitis und wurde früher fälschlicherweise als „Parodontose“ bezeichnet. Dieser Prozess verläuft für den Träger der Erkrankung meist unmerklich und schmerzlos.
Erfolgt in diesem Stadium keine Behandlung schreitet die Entzündung fort und es kommt zur Ausbildung von immer tiefer werdenden Zahnfleischtaschen. Diese füllen sich wiederum mit Plaque und unterhalten somit die Infektion. Je tiefer die Zahnfleischtasche, desto aggressiver die Bakterien. Durch Abwehrvorgänge im Körper kommt es zum Abbau der Verankerungsfasern und des Knochens. Die Zähne verlieren zunehmend an Halt, werden locker und können ihre Stellung verändern. Diese Zeichen der Erkrankung werden vom Patienten leider meist sehr spät bemerkt. Wird die Entzündung nicht behandelt, kann der betroffene Zahn früher oder später verloren gehen.
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1) Befundaufnahme:
Bei der Befundaufnahme werden die Zähne auf Zahnfleischtaschen kontrolliert – ein aktuelles Röntgenbild begutachtet und daraus eine vorläufige Diagnose erstellt. Diese Unterlagen werden mit dem Heilkostenplan dem Patienten für die Einreichung bei der Krankenkasse mitgegeben.
2) Mundhygiene:
Die Therapie startet immer mit einer professionellen Mundhygiene. Hierbei werden alle Reinigungsutensilien des Patienten kontrolliert und an die aktuelle Situation angepasst. Dadurch soll die hauseigene Mundhygiene perfektioniert werden.
3) Parodontologische Aufnahme:
Es wird ein parodontologischer Status, der Zahnfleischtaschentiefen, Mobilitäten, Blutungen und Rezessionen enthält, angefertigt. Dieser soll als Anhaltspunkt für die weitere Therapie dienen. Danach erfolgt die Reinigung der Zahnfleischtaschen unter dem Zahnfleisch – je nach Entzündungsgrad und individuellen Risikoprofil kann zusätzlich ein Antibiotikum verschrieben werden.
4) Reevaluation:
Nach 2-3 Monaten erfolgt die Reevaluation der Therapie. Es wird ein neuer Status erhoben und liegen weiterhin tiefe Taschen vor, erfolgt gegebenenfalls die chirurgische Therapie. Man unterscheidet hierbei zwischen resektiven und regenerativen Eingriffen.
5) Für den langfristigen Erhalt der parodontalen Gesundheit ist die regelmäßige Kontrolle durch den Parodontolgen oder eine geschulte Prophylaxeassistentin unerlässlich. Das Intervall der Kontrollen hängt von den verschiedenen Behandlungsparametern ab (Taschentiefe, Allg. Erkrankungen usw). Dabei werden alle Zahnfleischtaschen kontrolliert, bei Bedarf Mundhygieneanweisungen durchgeführt als auch die Zähne oberhalb und unterhalb des Zahnfleischs gereinigt.
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